Im Rahmen des Seminars „Rückenprävention der Unfallkasse Sachsen-Anhalt“ besuchten wir die Kräuterwanderung von Gundula Sasse. Gundula wird landesweit nur als die Kräuterhexe vom Nordmann Hotel genannt. Für mich als Personal Trainer, welcher den ganzheitlichen Ansatzes des GaFit Prinzips verfolgt, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Kräuter sind weit mehr als wohlschmeckende Beilagen. Kenntnisse hierüber sind mehr als hilfreich. Gundula wird landesweit nur als die Kräuterhexe vom Nordmann Hotel genannt. Mir kam sie eher wie eine Kräuterfee vor. Sie bietet Führungen und „Waldbaden“ an. Bei diesen Führungen erfährt man alles über Kräuter. Was unter Waldbaden verstanden wird, erfahrt ihr bei den Führungen.

Wir wurden zu Beginn der Tour liebevoll von der sympathischen, 58-jährigen „Hexe“ begrüßt. Wir merkten gleich, dass hier eine Person ist, die die Natur liebt und in ihrem Beruf aufgeht. Gundula ist authentisch und nicht auf den Mund gefallen.

Uns wurde schnell vermittelt, dass die Wiese eine Apotheke ist. Gleich am Eingang des Wildparks Nordmann zeigte sie uns, dass es kein Unkraut gibt. Die Natur ist ein Reservoir, welches gegen jedes „Weh-Wehchen“ ein Wildkraut hat.

Bespiele hierfür sind:
Weißdorn:
Diese in Europa weitverbreitete Baumart kann von Blüte, über Blätter bis hin zu den roten Früchten verwendet werden. Er unterstützt die Herztätigkeit. Er reguliert den Blutdruck und sorgt somit für eine Entlastung des Herzens.


Beifuß:
Ein regionales Strauchgewächs, welches praktisch an jedem naturbelassenen Weg zu finden ist.
Dieses unterschätzte Wildkraut ist ein Wunder der Natur und hilft uns bei verschiedensten Beschwerden.
Beifuß fördert die Fettspaltung und ist somit verdauungsunterstützend. Eine Weihnachtsgans oder Entenbraten ist ohne dieses Kraut nicht denkbar. Der Name des Beifußes kommt dadurch, dass in früheren Zeiten die Wandersleute diese Pflanze in den Schuh gelegt, bzw. an den Fuß gebunden haben. Dadurch wurden Schwellungen vermieden und der Angst vor unerwünschtem Geruch entgegengewirkt. Das negative Gefühl in den Füßen nach langen Märschen gehört somit der Vergangenheit an.

Giersch:
Diese Pflanze ist sehr wohlschmeckend und kann als Gewürz verwendet werden. Besonders gut macht sie sich in Kräuterbutter oder Quark.
Bei Rheuma und Gischt greift diese Giersch positiv in den Stoffwechsel ein und reduziert die negative Wirkung der Purin Bildung. Daher besonders bei Übersäuerung des Körpers zu empfehlen.

Birke:
Ein Baum, der Geheimnisse birgt. Kennt ihr Birkenwasser?
Ich kannte es nicht.
Es wird im Frühjahr gezapft, indem man zwei bis drei cm in die Rinde bohrt. Durch einen biegsamen Schlauch wird der Saft aus der Birke entnommen. Dieser Saft ist pures Leben. Eine Vielzahl von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen sorgen für Wohlbefinden.
Wenn ihr diesen Saft verkostet, werdet ihr die erfrischende Wirkung bewundern. Leicht süßlich erfreut er jeden Gaumen.
Die Birkenblätter entwässern den Körper und entlasten die Nieren.

Holunderbeeren:
Achtung Lebensgefahr! Ok, leicht übertrieben. Dennoch: esst die Beeren dieses Strauches, auch Hollerbusch genannt, nicht roh. Euer Magen wird sich nicht bedanken.
Ihr kennt bestimmt den Hugo zum Prosecco. Bei diesem Getränk werden die Blüten des Holunders verarbeitet.
Der Saft, der aus den Beeren gewonnen wird, wirkt heiß getrunken fiebersenkend und gegen Erkältung.

Brennnessel:
Das Lieblingskraut der Kräuterhexe wirkt stark entwässernd. Als Wettkampf Coach empfehle ich meinen Athleten in der Peak Week Brennnessel Tee. Selbst gemachter Tee ist in der Wirkung um einiges stärker.
Viele fürchten die Brennwirkung dieser Nessel. Diese kommt durch die Brennhaare am Unterblatt und am Stiel. Der Trick beim Ernten ist, das Wildkraut an der Blattspitze anzufassen. Bist du hart im Nehmen, greif einfach zu. Ich bevorzuge Handschuhe.
Die gepflückte Pflanze wird in eine Küchenrolle gelegt und mit einem Nudelholz wie bei einem Teig durchgerollt. Dadurch werden die Brennhaare zerstört. Ob ihr es richtig macht, zeigt euch ein Knacken an.
Ihr könnt die Brennnessel frisch und getrocknet aufbrühen. Die Wirkung wird dadruch nicht beeinträchtigt.
Was meine Sportler auch interessiert ist, dass die Brennnessel einen hohen Eiweißgehalt hat.
Den Brennnesselsamen könnt ihr von August bis zur Frostperiode ernten. Diese Samen haben eine fantastische Mineralstoffzusammensetzung, die dem Bedarf des Menschen entspricht.

Spitzwegerich:
In den meisten Hustensäfte findet ihr dieses Kraut. Einerseits ist es Erste Hilfe am Wegesrand. Bei Insektenstichen reduziert es den Juckreiz und reduziert die Schwellung. Bei allergiescher Reaktion solltet ihr unabhängig davon unbedingt den Arzt aufsuchen.
Die Blütenstände schmecken nach Campion und sind somit ein super Gewürz.

Dies sind nur einige, wenige Geheimnisse aus der Kräuterkunde, welche uns vermittelt wurden. Die Reise in die Welt der Kräuter präsentierte unsere Gundel humorvoll und extrem interessant.
Wir hatten Spaß und haben viel gelernt. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch bei der Kräuterhexe im Hotel Nordmann.
Gundula Sasse
REIT- UND SPORTHOTEL NORDMANN
Stangerode, Deistraße 23
06456 Arnstein

Falls ich euer Interesse geweckt habe, reserviert vorher. Unsere Hexe ist gut gebucht.
Ich habe bereits für mein nächstes Seminar mit Gundi einen Workshop über die Herstellung von Salben, Ölen und Tinkturen vereinbart.
Cool sind auch die kleinen Unterhaltungsseminare über Küchenkräuter, die jeder kennt. Super Food gibt es nicht nur in Asien.
Ihr könnt mit Gundula Sasse individuelle Workshops oder Führungen vereinbaren. Alles ist möglich. Traut euch und taucht in unsere wunderschöne, regionale Natur ein. Ich verspreche euch, dass es sich lohnt.